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Rückblick 2000


Tälerbussaison 2000 mit Rekordergebnis

Der Sommer 2000 brachte mit über 20.000 Tälerbus-Fahrgästen in 16 Tälern das bisher beste Ergebnis seit dem Beginn im Jahr 1989. Für die Unterstützung des Tälerbusbetriebes gilt unser Dank insbesonders dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, dem Land Steiermark und der Salzburger Land Tourismus Gesellschaft. Dank gebührt auch denjenigen Gemeinden und Tourismusorganisationen sowie Nationalpark- und Naturparkverwaltungen, die es durch ihr teilweise außergewöhnliches Engagement in ideeller und finanzieller Hinsicht ermöglicht haben, dass das Angebot im Tälerbus- und Linienverkehr fortgeführt und weiter verbessert werden konnte. Außerdem gilt unser Dank dem VCÖ, der das Tälerbusprojekt von Anfang an unterstützt hat. Mitarbeitende des VCÖ haben jahrelang das Fahrplanheft gestaltet.


Tälerbus und Taktverkehr im Lungau bewähren sich

Die Spitzenreiter im Tälerbus-Bereich waren wieder das Riedingtal (14.458 Fahrgäste) und das Murtal zur Sticklerhütte (2.328 Fahrgäste). Auch auf den Buslinien der Post im Lungau fuhren im heurigen Sommer mehr Fahrgäste als im Vorjahr. Durch die Einführung des Taktverkehrs am 8.9.1997 gelang es im Lungau, die Beförderungszahlen zu verdoppeln: 1999 wurden auf den Inner-Lungauer Postbuslinien 238.000 zahlende Fahrgäste gezählt (ohne Murtalbahn-Fahrgäste und ohne Schülerbeförderung, einschließlich Schibus). Mit Einführung des Murau-Taktes am 28.5.2000 wurden auch die Wochenend- und Tagesrandverbindungen von Tamsweg und Ramingstein nach Salzburg, Graz und Wien verbessert.


Kärnten: Rekord beim Nockbergebus
Der Nockbergebus verzeichnete von 1999 auf 2000 beinahe eine Verdoppelung der Frequenz und erreichte mit 2911 Fahrgästen Platz 2 nach dem Riedingtal. Diese Steigerung wurde durch eine Kooperation mit der Kärntner Post möglich, welche eine planmäßige Bedienung von Turracherhöhe und Falkertsee sowie Verstärkerfahrten zur Glockenhütte, teilweise mit Großraumbussen für Gruppen, umfasste. Auf Grund dieses Erfolges wird 2001 auch die Finanzierung dieses zusätzlichen Verkehrs von Grohag und Nationalparkverwaltung übernommen werden.

Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um den Fremdenverkehr für Dr. Hocevar
Die Salzburger Landesregierung hat Dr. Emil Hocevar das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um den Salzburger Fremdenverkehr verliehen und damit seinen ehrenamtlichen Einsatz für den Öffentlichen Verkehr im Lungau und Umgebung seit 1987 gewürdigt. Das Ehrenzeichen wurde bei einem Festakt am 4.12.2000 in der Salzburger Residenz überreicht.

Murau-Takt brachte deutliche Fahrgastzuwächse

Seit 28.5.2000 verkehren Bahnen und Busse auch im Bezirk Murau werktags zumeist alle zwei Stunden. Der Murau-Takt ist mit dem seit 1997 erfolgreichen Lungau-Takt eng koordiniert und wird auf den Hauptstrecken Unzmarkt - Tamsweg und Unzmarkt - Neumarkt täglich und auf den abzweigenden Buslinien werktags angeboten. An den Bahnhöfen Murau, Tamsweg und Unzmarkt kann man alle zwei Stunden in alle Richtungen umsteigen. Auch nach Graz, Wien und Klagenfurt und zurück gibt es zweistündliche Fahrmöglichkeiten. Das Abholen in Unzmarkt wird damit entbehrlich.

Ziele des Murau-Takts sind die optimale Vernetzung aller umweltfreundlichen Verkehrsträger und aller Verkehrszwecke des Öffentlichen Verkehrs und die umfassende Information über die umweltfreundlichen Verkehrsmittel - bis ins Herkunftsgebiet der Urlaubsgäste. Die Vertaktung hat eine Reihe von Vorteilen: mehr Fahrten, rationellere Fahrzeugumläufe, leichtere Merkbarkeit und bessere Anschlüsse. Rückgrat sind der Zweistundentakt der Murtalbahn mit Anschlüssen an den IC-Takt der Südbahn - ergänzt um Buskurse - und die zweistündlichen Eilzüge auf der Südbahn, die zwischen Unzmarkt und Neumarkt auch in Scheifling und Mariahof halten. Im Sommer bestehen bis zu den Tälerbussen in der Krakau, im Sölkgebiet, im Naturpark Grebenzen und auf der Nockalmstraße sehr gute Anschlüsse. Die Busse stehen untereinander in Funk- oder Telefonverbindung und die Murtalbahnzüge haben Zugleitfunk, sodass die Anschlüsse gesichert werden können. Das Gesamtsystem "Tälerbus" ermöglicht im Sommer Wander-Überquerungen in vielen Tälern zwischen Großarltal im Westen und Neumarkt in Steiermark im Osten und zwischen Ennstal im Norden und Bad Kleinkirchheim im Süden.

Im Rahmen des Murau-Taktes erhöhte sich die Verkehrsleistung der Öffentlichen Verkehrsmittel im Bezirk um ca. 160.000 Fahrplankilometer im Jahr. Der Mehraufwand von rund 2 Mio Schilling wird zu 50 % vom Bund, zu 30 % vom Land und zu 20 % von den Gemeinden getragen. Der Murau-Takt ist somit das erste Projekt, das der Bund im Rahmen des seit 1.1.2000 in Kraft getretenen Nahverkehrsgesetzes fördert. Dieses Gesetz ermöglicht einen höheren Förderanteil des Bundes, nimmt aber zum ersten Mal Land und Gemeinden in die Pflicht, für den Nahverkehr Verantwortung zu übernehmen. Der Bezirk Murau ist auch der erste steirische Bezirk, der fast flächendeckend vertaktet ist. Die Steiermark folgt damit dem Beispiel der Länder Vorarlberg und Salzburg, in denen die Vertaktung schon weit fortgeschritten ist.

Das verbesserte Angebot brachte durchschnittlich 10 - 20 % Fahrgastzuwachs gegenüber dem Sommer 1999. Die Murtalbahn verzeichnete in dieser Saison deutliche Steigerungen beim Radfahrer- und Fahrradtransport.

Der Murau-Takt sichert die Mobilität für Personen ohne Auto, entlastet vor allem Frauen von vielen Hol- und Bringdiensten und macht Zweitautos in vielen Fällen überflüssig. Für viele Schüler brachte er Verkürzungen von Wartezeiten. So kommen die Schülerinnen und Schüler der Hauptschule St. Peter am Kammersberg mittags 35 Minuten früher nach Schöder.

Viele Fahrgäste waren erfreut über die vielen guten Anschlussverbindungen: "Man kommt überall hin" und die regelmäßigere dichtere Kursfolge: "Alle zwei Stunden ein Bus nach Murau ist super". Die verbesserten Verbindungen in der Krakau und die guten Tälerbusverbindungen Sölkpaß, Etrachsee und Rantensee haben sich gegenseitig positiv beeinflusst.

Mit Unterstützung durch die steirische Verkehrsverbundgesellschaft konnten 2000 wieder Wandertipps für Überquerungen zwischen den Sölktälern und den Krakauer Tälern verteilt werden. Diese enthalten neben dem Fahrplan für An- und Rückfahrt auch Landkartenausschnitte und eine Wegbeschreibung. Wanderer auf dem Eiszeitweg nutzten die Postbusse für die Rückfahrt von St. Lambrecht nach Neumarkt oder Mariahof. Auch die Fahrten zwischen Neumarkt und Mühlen wurden vermehrt genutzt.


Trend vom Berufstätigen- zum Freizeitverkehr
Auffallend sind seit Jahren Rückgänge im Berufsverkehr, obwohl in dieser Zeit keine Berufstätigen-Kurse entfallen sind. Dies ist wahrscheinlich durch Teilzeitarbeit und flexible Arbeitszeitmodelle erklärbar. Diese Rückgänge wurden durch den wachsenden Markt des Freizeit-, Einkaufs- und Besorgungsverkehrs überkompensiert. Es kann vermutet werden, dass das bisher vorwiegend auf den Schüler- und Berufstätigenverkehr ausgerichtete ÖV-Angebot in Kürze zu einem reinen Schülertransportsystem geschrumpft wäre, wenn nicht der Öffentliche Verkehr im Bezirk den Einstieg in den neuen Freizeitverkehrsmarkt forciert hätte (Fahrradtransport, Tälerbus-Wandern, Schifahrertransport, Nostalgiezüge).

 

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Zwischensaison 2006/07